Die Kunst…

Ach: „Der enzyklopädische Palast“ oder/aber:  „Die Kunst wird immer sensationeller und unverständlicher und das Leben immer langweiliger und hoffnungsloser.“ Es pisst mich regelrecht an. Fiktion? Phantasie? Realität? Oder doch nur Halluzination?

Noch immer ist kein Land in Sicht. Kein Hafen der Seeligen! Wohin geht die Fahrt? Bin ich frei zu wählen? Ein rosa Kaninchen springt ab und an aufgeregt umher und ruft Anfeuerungen in sein Megaphon. Aufforderungen und schnaufendes Gestöhne von Beobachtern der Szene vermischen sich zu einem klebrigen Brei. Einer Melange, die mit Zirkusmusik umgerührt wird. Die Orgel spielt dazu eine Variation zu „FEEL THE SPIRIT“ von LeRoy Hutson. Ach, der Zirkus und seine Manege, seine Musik, seine Possenreißer, die Kunstweber,  das fragliche Kaninchen und all die zauberhaft Perversen. Der Zirkusdirektor gleicht einem Henker, der jedem Künstler seine öffentliche Zurschaustellung, diese Schande, diese peinliche Strafe, in Mitleid oder Ruhm verkehren kann. Dieses Bild scheint mir so unendlich vertraut. Woher nur? Aber gleichzeitig ist mir dieser heilige Manegen-Ort auch so unendlich weit entrückt. Soll ich das Negative würdigen, damit das Positive wieder mehr Gewicht erhält? Kunst ist und war mir stets wie eine warmherzige Nutte, zu der ich täglich pilgern möchte. Ein Marktplatz in Venedig, sagte sie mir vor Tagen, sein ihr zu Hause… für kurze Zeit. Ich solle sie dort aufsuchen. Morgens. Mittags und/oder Abends. Und sie würde mich mitnehmen in ihren enzyklopädischen Palast. Um dort Spiele mit mir zu spielen… Ein erregender Gedanke.