auf den Strich gehen

Zeichnend kann ich erst genesen, zeichnend werde ich erst gesund.

Selbst im Traum würde ich noch den Linien folgen wollen, die ich heute über den Ateliertisch gezogen bzw. dort verstreut habe. Überglücklich laufe ich an ihnen entlang, nehme jede Biegung, jede abrupte Wendung mit meinem ganzen Körper auf. Auf die farbige Tusche werfe ich mich, den Graphit liebkose ich und zugleich suhle mich in einem Gestrüpp farbiger Filzer. Rote Folien kleiden einen sündigen Himmel aus.

Eine zarte Lackspur tanzt an mir vorbei. Meine Finger liebkosen auch sie; sie gehen sozusagen auf den Strich der holden Denkungsart. Dieser Strich adelt meine Seele, er macht mich furchtlos, er pflanzt mir die tröstlichste aller Hoffnungen ins Herz!