Meine Wiederholungszwang-Liebe

Es gibt in der Selbstanalyse paradoxerweise keine Wiederholung. Denn wenn etwas wiederholt würde, wäre es sofort von einer ganz neuen Bedeutung.

Was es gibt, ist eventuell mein liebenswerter Wiederholungszwang, um auf diese Art und Weise (un)bewusst etwas Neues formulieren zu können.

Liebes/Tau/Szenen

Zwei Geschlechter, gleich an Würdigkeit, hier auf Erden, wohin als Szene unser Spiel uns bannt, erwecken immer neuen Streit durch alten Groll, doch aus beider Feinde unheilvollem Geist, entspringt ein Liebespaar, wie Tau, nach genügend starker Abkühlung der Seelenerde, so setzt er ein und seine starke Ausstrahlung findet statt.

ein wildes Blühen

Das Unterbewußtsein besitzt keine Promenade, auf der man gemütlich auf und ab schlendert oder sich an einem Bistrotisch niederläßt, um einen gekühlten Weißwein zu schlürfen. Auch gibt es keine Musikmuschel, aus der schlichte Gemütsmusik herausweht, geeignet, um Möwen im Flug zu narkotisieren. Die Musik, die hier erschallt, gerinnt vielmehr zu Bildern mit blutroten Fängen. Und all das beweist mir, das mein Unterbewußtsein keine Kunst möchte, die alltagstauglich daherkommt. Die Kunst, die in mir vorherrscht, wirft mehr Fragen auf, als dass sie Antworten verfasst. In meiner Kunstmuschel offenbart sich mir ein wildes Blühen.

Verflochten mit sich spiegelnden Lebensbereichen

Die eigene Kunst als Asservatenkammer von sichergestellten Begehren, Ängsten, Kinderanalysen, Aggressionen (in der Reife hoffentlich gelungen erfolgreich zu sublimieren), Schuldgefühlen, Lüsten, Traumata. Zugleich Inventarliste(n) von immateriellen als auch materiellen Vermögenswerten in Form all meiner Bilder, Zeichnungen, Collagen, meinem gesamten Werk.

Widersprüchlichen Impulsen gehe ich nach / Mein Spiegelbild wirkt dabei nicht labiler als sein Gegenüber / Beide sind sie wohl verkehrt / Unlösbar auf etwas fixiert / Was sich zwischen uns abspielt / Was uns verwandelt / Da ist dieser Moment / Indem alles kippt / Eine Zwischenstufe die gegen Null läuft / Weniger als ein winziger Augenblick / Ein blosses Blinzeln / Von einer Seite zur anderen hinüber / Eine Fluidität meiner Existenz

Nur deshalb…

Mein gleichgeschlechtlichen Begehren / Ich liebe meine Kunst / Meine Kunst liebt mich zurück / Resultiert nicht aus masochistischer Selbstverachtung / Nicht aus Bedürfnis nach Kontrolle / Um eine tiefe Leere / Meine Resignation / Und Hoffnungslosigkeit zu überwinden / Meine Kunst dient meinem Bedürfnis / Mich selbst zu stimulieren / Deshalb…