Mein Nachtjargon

Mein Bild ist im Nachtjargon gehalten, einer fast vergessenen Geheimsprache. Meine Kunst, sie hilft mir Tag für Tag, Nacht für Nacht, die Absprachen zwischen Zuhälter*innen und Zuschauer*innen, zwischen Prostituierten und Kunstsammler*innen zu begreifen, die andere (biedere) Anwesende nicht verstehen und oder sehen wollen. Die Beherrschung meiner Kunst, meines geliebten Nachtjargons, sie ist Ausdruck der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Milieu. Einem Milieu, in dem ich durch das Klopfen an der Fensterscheibe meines Ateliers auf mich aufmerksam machen will… ein Liebeslottel aus Leidenschaft.

Kunst als eine Methode zur Selbsterfahrung

Laut Wikipedia ist die Psychoanalyse (abgeleitet aus dem Altgriechischen von ‚Atem, Hauch, Seele‘, als auch ‚Zerlegung‘…

… im Sinne von „Untersuchung der Seele“) eine psychologische Theorie, Kulturtheorie, psychotherapeutische Behandlungsform und Methode zur Selbsterfahrung, die um 1890 von dem berühmten Wiener Neurologen Sigmund Freud begründet wurde.

Aus der Psychoanalyse haben sich die verschiedenen Schulen der Tiefenpsychologie entwickelt. Der Begriff Psychoanalyse steht 1.) für das auf Freuds Theorien über die Psychodynamik des Unbewussten gegründete Beschreibungs- und Erklärungsmodell der menschlichen Psyche als auch 2.) für die analytische Psychotherapie und 3.) für die psychoanalytische Methodik, die sich auch mit der Untersuchung kultureller Phänomene beschäftigt.

In allen drei Aspekten wird die Psychoanalyse bis heute von Klinikern und Forschern weiterentwickelt und verändert…

So ist die Psychoanalyse als medizinisch-psychologische Disziplin heute durch einen theoretischen, methodischen und therapeutischen Pluralismus charakterisiert. Verschiedene Studien und Metaanalysen zeigen, dass die Psychoanalyse effektiv und wirksam in der Behandlung psychischer Störungen ist.

Ich bevorzuge allerdings nach wie vor meine ganz eigene Kunst. Obwohl…

(Sämtliche Bilder entnommen aus dem Dia-Vortrag „Reach out, touch faith / Your own personal Sigmund / Someone to hear your prayers /  Someone who cares“  im „Haus der Künstler“ in Gugging, anläßlich der apokalyptischen Schneeschmelze im Erzherzogstum Grönland.)

Ein verspäteter Sommernachtstraum

Die Nachrichten, alle Medien, das Netz, überall nur Berichte über die Ukraine-Krise, die russische Mobilmachung, Sorgen über unsere Gasknappheit und weitere apokalyptische Visionen, wie zum Beispiel das Oktoberfest… Hinfort, hinfort. O, die Erfindung von Zwergen und ihren Problemen, sie gleicht einer Rechtfertigung von Selbstherrlichkeit.

Ich nehme mir deshalb vor den „Schutzgarten“ meiner Kunst aufzusuchen, um mir dort gute Gedanken einzupflanzen, auf dass sie mir wunderbare Blüten und Früchte schenken werden. Leise summe ich dabei „Somewhere Over The Rainbow“. Was wir im Traum erleben, vorausgesetzt, dass wir es oftmals erleben, gehört zuletzt so gut zum Gesamthaushalt unserer Seele, wie irgendetwas „wirklich“ Erlebtes. Flüstert mir meine Urgroßmutter ins Ohr, die mich in ihren Armen hält. Sie zitiert Friedrich Nietzsche. Aber mir steht der Sinn nach etwas anderem…

Denn… lieber will der Mensch das Nichts wollen, als nicht wollen. (Friedrich Nietzsche)