Nicht immer schön

Fakt ist und bleibt: das ist alles nicht immer schön, was ich so tagtäglich zu Papier bringe. Es verstört, stellt Fragen, läßt einen allein zurück. Aber so soll es sein…

Am Ende sage ich mir jedoch: auch meine Abgründe sind allesamt „made with real silver“.

De berte fan Venus

De berte fan Venus, das ist westfriesisch und bedeutet zu deutsch: Die Geburt der Venus.

Dieses kleine digitale Werk stellt die Ankunft meiner geliebten Mutter-Göttin an der Küste von Sylt dar. Trotz ihrer Nacktheit ist die Göttin kein Symbol der körperlichen, sondern der geistigen Liebe. Das Bild befindet sich in meinem Privatbesitz. Und ist Teil meiner Selbstanalyse. Ganz klar.

Redens ART

Ganz klar: Es handelt sich nie um eine ausländische Verschwörung. Der Konflikt ist vielmehr in mir selbst. Die Stimme, die ich vernehme, als wäre sie ein Verdächtiger, sie ist kein organischer Teil meines Körpers. Sie ist völlig frei. Losgelöst von mir…

Und sie sagt mir sehr freiherzig so Dinge ins Ohr wie zum Beispiel DIE PORNOGRAFIE IST NÄMLICH EIN ZUTIEFST KONSERVATIVES GENRE Dann räuspert sie sich und meint ganz lapidar, als würde sie Pralinen in einer Konditorei bestellen wollen SPREIZE DEINE BEINE. Was soll ich dazu sagen? Wie angemessen reagieren? Mag ich überhaupt Pralinen? ES GIBT DA DIESE SELTSAME GEGENSEITIGE VERWEBUNG VON FANTASIEN wispert die Stimme mir zu. Sie klingt nach wie vor sehr sanft. All diese Formulierungen, sie verwirren mich, aber sie erregen mich auch zugleich auf eine besondere Art und Weise. Und als ob die Stimme meinen inneren, zwiespältigen Zustand erahnt, wird sie nun etwas lauter, durchdringender. SCHAU MICH BLOSS NICHT AN lobpreist die Stimme geradezu; ihr Timbre erinnert mich an zähflüssigen Honig, in dem sich Sonnenlicht verfängt und bis in alle Ewigkeit kleben bleibt. Diese inneren Bilder stürzen mich in ein brunnentiefes Dilemma. Denn ich schaue doch so gern. Gerade auf solche gespreizten Veräußerungen. Auf solche Offenbarungen, von denen die Stimme mir geradezu offenseelig berichtet… Was ist das alles?

Ist es das, was Kunst letztendlich seien sollte… Eine unglaubliche Wahrheit. Kunst erscheint mir oft wie ein vom Wind der Zeit in Drehung versetztes Flügelrad, das ein ständig zweifelndes Herz antreibt. Das verursacht Angst. Und dagegen male ich ständig an. Unglaublich ist auch das.

Heiliges und Obszönes

Die Froschperspektive / den niedrigsten Standpunkt auf Erden / spiegel ich gen Himmel / erhöhe mich / alles lasse ich kopfstehen / Gottgleich / Groß Klein / Unten Oben / Hoch Niedrig / Gut Böse / damit jongliere ich / mache die Hintergründe größer / die Vordergründe lasse ich schrumpfen / ich klassifiziere völlig neu / und das jeden Tag / Jede Nacht wird von meiner Sonne besucht / die der Dunkelheit die Wange rötet / Nagelt mich ruhig ans Kreuz / mit einem Spiegelei zwischen den Beinen / das meinen Penis bedecken soll / – nicht den Phallus! / – unmöglich das! / Lacht ruhig über solche Possenreißerei / kreischt im Chor „Blasphemie“ / Jeder Ochsenfrosch ist geiler / als Eure Heiligkeit…

Alter Teich / Antiker Teich

Als Frosch trage ich die flammende Glut der Begierde in mir / Ich tauche hinab in Schamlosigkeit und Ausschweifung / Wie jene Mönche / Die einer weltlichen Anfechtung nicht statthalten können / Ihre Gedanken sind ebenso verwirrt wie meine. / Froschgedanken / Die sich aufblähen / Um Sonne Kälte Regen Wind zu trotzen / Hunger Durst und Nacktheit vor aller Augen / All dem gebe ich mich hin… / Ich ertrage das alles / Durchaus mit Angst / Und Ihr nennt mich einen „vergifteten Wurm“?… / O, Ihr habt keinen Frosch im Hals / Ihr habt einen Frosch am Hals.

(aus: „Die Psychoanalyse des Froschkönigs“)