Die Wahrheit der Formen

In der vergangenen Nacht erschien mir im Traum ein König, der Barack Obama glich. Er war mir ein Monarch als weiser Ratgeber. Barack Obama stellte vielleicht diese positive Vaterfigur dar, für die ein König bekanntlich im Traum steht. Schien mein Vater-Kind-Verhältnis hier von einer Art Abhängigkeit geprägt? So wie es Traumdeuter fragen. Ich weiß es nicht. Ich habe vielmehr gelesen, dass das Symbol des Königs im Traum das Streben nach Vereinigung mit sich selbst darstellt. Es geht bei dem Traumsymbol „König“ um verdrängte Gefühle, die ich mir bewusst machen sollte. Auf einer spirituellen Ebene erhält das Traumsymbol „König“ zudem Bedeutung als eine schlummernde Kraft, für Erfolg und den Sieg über zerstörerische Energien sowie für neue Freundschaften oder Beziehungen. Ein spannendes Bild, finde ich. Könige galten im alten Ägypten z.B. nicht als selbstherrliche Machthaber, sondern als Inkarnationen der Sonne. „In der Tat“ schreibt Eugen Drewermann, „ist der Vater, der König oder der Gott in den Mythen und Märchen … ein Symbol für den regierenden Teil der Psyche, also für das Bewusstsein… die Not, die der König erleidet …/…/… mag nur das verdrängte Gegenbild zu der bewussten Lebenseinstellung Heilung bringen. Dieses Gegenbild, das bei einem männlichen Träumer für gewöhnlich in weiblicher Gestalt symbolisiert wird, hat C.G. Jung… die anima genannt.“ (Eugen Drewermann; Tiefenpsychologie und Exegese, Band 1) Und wenn der König dann auch noch in den Worten von Robert D. Laing zu mir spricht, dann ist es ein ungeheurer guter Traum gewesen. Von mir als Künstler.