„IRON MAM“

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Wer an „Barock“ denkt, sieht vor sich Orgeln, Rauschgoldengel, Schnörkel und Schwingungen, der hört Orgelmusik, der lauscht hingebungsvoll zirpenhaften Cembalo-Klängen. Das Nichtnormale, das Asymmetrische, das Ziel des wahren Barock ist, wird gänzlich übersehen oder geleugnet. Der Widerspruch ist dem Barock ebenso wichtig, wie das Abgründige. Barock bedeutet nicht Attitüde, sondern er ist Ausdruck einer im ganzen archaischen Ausdrucksweise. In ihm ist eine geheime selbstquälerische Ader verborgen, eine Lust an der Zerstörung, ein sich Verlieren in einem stofflichen oder gefühlsmäßigen Chaos…

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Meine Bilder zu der Werkgruppe „Starke Frauen“ spiegeln und spielen genau mit diesem Verständnis von Barock. Das Überbordende, das kurz davor ist in sich zusammen zu stürzen, genau darum geht es (auch) bei „IRON MAM“ & Co.

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O, siehe! & Ich sah, und hätte vergehen mögen vor dem allmächtigen Anblick. Wie ein unermesslicher Schiffbruch, wenn die Orkane verstummt sind und die Schiffer entflohen, und der Leichnam der zerschmetterten Flotte unkenntlich auf der Sandbank liegt… so lagen vor uns die nackten Menschen. Oh, ich möchte dort sein. Ich möchte, dass wir dort sind. Am See. Unter dem Mond. Kühl & geschwollen verspritzt er seine heiße Flüssigkeit.