Ist der Geruch von Apfelkuchen ein Gefühl?

Ich neige gern den Kopf, wenn ich in meinem Ateliersessel ruhe, und überlasse mich den ernstesten Betrachtungen. So „schreite“ ich geneigt von Entdeckung zu Entdeckung. Während meine Seele in sich selbst gekehrt, die verborgenen Irrwege der Metaphysik durchwandert, sitze ich in meinem Sessel. Verträumt strecke ich meinen Arm aus. Dann sitze ich plötzlich sehr aufrecht. „Apfelkuchen!?“ schießt es mir durch den Kopf. Apfelkuchen! Ich liebe Apfelkuchen.

Entschuldigen Sie… aber man sollte mir nicht den Vorwurf machen, ich sei in solchen Nebendingen zu weitschweifig. Das ist eben die Art der (Kunst-)Reisenden! Will man den Montblanc besteigen oder den großen Schlund des Ätnas besuchen, so unterlässt man es nie, auch die geringsten Kleinigkeiten genau zu beschreiben: die Zahl der Personen und der Maulesel und den vortrefflichen Appetit der Reisenden auf Apfelkuchen. Aber wie dem auch sei… die Wände meines Zimmers sind mit Gemälden als auch Zeichnungen behängt. Ich schaue sie mir immer wieder gerne an.

Dabei nehme ich mir oft einen schwarzen Kohlenstift aus meinem Zeichenschrank und ziehe langsam einen schwarzen Strich senkrecht über ein Auge, einen Clownstrich. Dann noch einen Strich über das andere Auge.

Ich mustere mein Gesicht dann in einem Spiegel, immer eindringlicher… doch schnell habe ich schon wieder etwas anderes entdeckt. Von der rastlosen Missgunst der Menschen ist das Vergnügen, das man bei einer Reise in seinem Zimmer hat, geschützt; und es ist unabhängig vom Geld.