Mathematik + Kunst = ?

Wollen Sie wissen, warum ich kein Mathegenie geworden bin? Nun, jeder von uns kann und sollte zunächst einmal 1 + 1 richtig zusammenzählen können. Gut. Aber ein Mathematikgott ist man deshalb noch lange nicht. Ich aber weiß wenigstens den tiefer liegenden Grund zu beichten, warum ich, trotz der Gabe 1 + 1 richtig (im Kopf!!!!) zu addieren, nun wirklich kein zweiter Perelman geworden bin.

Zum einen ergibt 1 + 1 bei mir immer etwas Unanständiges, etwas sehr Erotisches, manch einer spricht sogar von einem garstig-unkeuchem Gekritzel (Aber das sind bekanntlich die Mitmenschen, die auch immer wieder lautstark behaupten müssen, dass Kunst der natürliche Feind der Normalität sei.).

Und zum anderen ver- oder behindern bei mir (die so genannten) Restbilder einen vollends abstrakt-mathematischen Blick auf die Welt. Aber solange bei mir, auf die Frage „Was ergibt 1 + 1“ , als Antwort ein wunderbares (Rest-)Bild vor meinem (geistigen) Auge entsteht, solange, ehrlich gesagt, solange pfeife ich doch auf jede Normalität! Da ist mir wirklich jede Kunst hundertmal lieber, als zum Beispiel die Poincaré-Vermutung, die Grigori Perelman 2002 bewiesen hat.

Die kleinste gesellschaftliche Einheit ist nicht der Mensch, sondern zwei Menschen. (Berthold Brecht)