Mein wohliges Abgesondertsein

Mein „Freund“ Hans Werner Henze warum ich gerade heute an ihn denken muss, weiß ich nicht – (geboren am 1.Juli 1926 in Gütersloh; gestorben am 12. Oktober 2012 in Dresden) war ein herausragender Künstler. Er gehört zu den bedeutendsten deutschen Komponisten des 20. Jahrhundert. Vor allem seine Schriften über Musik, Kunst, Leben haben mich immer inspiriert. Für eine kleine Werkreihe hatte ich u.a. Partituren von Hans Werner Henze als Grundlage benutzt…

Es ging bei den Arbeiten, wie immer bei mir, in die Nacht hinein „mit traumwandlerischer, mondsüchtiger Sicherheit, und es öffneten sich nach und nach lauter Türen zu weiteren Bildern und Klängen, Zusammenhänge entstehen, von denen man nichts wusste und von denen man schon wenige stunden später nicht mehr weiß, wie sie zustande gekommen sind. Leer und todmüde geht man aus einem – manchmal jahrelang ununterbrochenen – Arbeitsprozess hervor, und es beginnt die Zeit des Zurückschauens und des Nach-Denkens.“ Das schrieb Hans Werner Henze in Musiksprache und künstlerische Erfindung, Musik und Mythos; Neue Aspekte der musikalischen Ästhetik V; Fischer Taschenbuch Verlag 1999. (Siehe auch Artikel vom 9. April 2012 „Wunderbare Lobhudelei“ )… „Wir träumen“, schrieb Henze an anderer Stelle weiter, “ ja nur Vergangenheit.“  Vielleicht meinte er aber auch nur die zukünftige Vergangenheit.