Meine Sonntagsfrage

Der Verfall der Aura des Kunstwerks, wie ihn Walter Benjamin im Jahr 1936 im Hinblick auf moderne Reproduktionstechniken beschrieb, kann als Ent-Ikonisierung interpretiert werden. Bereits in den Massenkulturen des 20. Jahrhunderts entstanden jedoch Bilder, die – religiösen Ikonen entfernt vergleichbar – übergeordnete Werte und Sinndeutungsmuster symbolisch verdichteten und, begünstigt durch neue Arten der Vervielfältigung, eine Aura des Mythischen erlangten.

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Die Definition von „Ikonizität“ konzentriert sich dabei stark auf Fotografien, die mit einer orthodoxen Ikone zunächst ihre Zweidimensionalität sowie ihre (vermeintliche) Entstehung ohne interpretierenden Eingriff durch Menschenhand gemeinsam hat. Das Abbilden, also das Festhalten und die damit einhergehende „Entzeitlichung“ eines bestimmten Moments ist der diesen Überlegungen zu Ikonizität gemeinsame Grundgedanke.

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Aber auch die Intensität eines solchen Augenblicks ist entscheidend für die ikonische Macht eines Bildes. Mit anderen Worten: Where are the clowns? Send in the clowns.

TheClown