O du fröhliche

Nur in einer fast unwirklichen Wirklichkeit, so steht es geschrieben, sind wir imstande, die Worte eines Engels zu vernehmen und einem Stern im Dunkeln nachzugehen. Alles spielt sich traumhaft ab; denn wirklich ist der Traum der Ort einer inneren Befreiung… Das Symbol des Kindes ist als Bild des Lebens innerlich dann notwendig, wenn das, wovon man erlöst werden muss, gerade in einem zwanghaften Großseinwollen besteht; wenn man mit der ständigen Forderung, nur ganz erwachsen, ganz fertig, ganz ausgereift, ganz vollkommen sein zu dürfen, schlechthin nicht mehr leben kann, dann verdichtet sich der Wunsch, es möchte alles noch einmal beginnen dürfen, und zwar dann wahrer, unfertiger, gnädiger, im Grunde gütiger… so steht es geschrieben in „Tiefenpsychologie und Exegese“ von Eugen Drewermann. O, du fröhliche, O du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ward geboren: Freue, freue dich, O Christenheit!