Schweine vs. bildloses Denken

Ich wiederhole mich hier gerne. Und zwar indem ich (Schweine)- Bilder präsentiere, die ich schon einmal an anderer Stelle, in einem anderen Kontext, gezeigt hatte. Sie sind mir deshalb aber nicht weniger wichtig! Im Gegenteil. Ich wiederhole mich gerne.

„Gemeint ist hier ein Begriff von Wiederholung als einer der Art, wie etwa die physischen, mechanischen oder nackten Wiederholungen (Wiederholung des Selben) ihren Grund in den tiefer liegenden Strukturen einer verborgenen Wiederholung finden würden, in der sich ein ’Differentielles’ verkleidet und verschiebt.“ An dieser Stelle darf der Leser sich nun einmal kurz am Kopf kratzen. Oder er kann, um Zeit zu schinden, versuchen sich eine kleine, reizlose Fluse vom Hosenbein zu entfernen. „Damit verschränken sich beide Untersuchungsrichtungen, da die Wiederholung mit Differenz untrennbar verbunden ist. Beiden, Differenz und Wiederholung, ist auch gemeinsam, dass sie Trugbilder bzw. den Widerstand von Trugbildern in sich tragen. Dadurch wird jedes eindeutige Denken unterlaufen und jedes herkömmliche feststehende Bild des Denkens gestürzt. Aber was bleibt dann? Das bildlose Denken? Gilles Deleuze schwebt so etwas vor.“ (Gilles Deleuze, frz. Philosoph; 1925 –1995)

G. K. Chesterton sieht das jedoch völlig anders. Er schreibt: „Schweine sind sehr schöne Tiere. Wer anders darüber denkt, der sieht nichts mit eigenen Augen, sondern nur durch die Brille von anderen. Die wahren Umrisse eines Schweins gehören zu den hübschesten und schwelgerischsten in der Natur.“ (Gilbert Keith Chesterston, engl. Buchautor und Journalist; 1874 – 1936) Fast immer ist das Schwein ein Glück bringendes Zeichen – man kommt in eine günstige Lage, hat buchstäblich ‚Schwein‘. Vor langer Zeit gehörte das Schwein zum Gefolge der Großen Göttin, die Herrin über alle Tiere und auch über die natürliche Geschlechtlichkeit der Menschen war. Es kann auch Symbol für Zeugungsvorgänge und weibliche Fruchtbarkeit sein, im übertragenen Sinne also auch für eine psychische Bereicherung und physische Potenz!

Bleibt am Ende also die Frage, ob ich nun meine Schweine oder ein bildloses Denken bevorzuge. Gerade jetzt bekomme ich die hartnäckige Fluse, die sich regelrecht im Stoff meiner Hose verbissen zu haben scheint, zwischen meine Fingerspitzen … Nun, denke ich, ich bleibe bei meinen Schweinebildern. Und da wiederhole ich mich immer wieder gerne.