SweetSebastian36

Mich selbst beschwöre ich mit Worten und Schimären, Gestalten vogelscheuchengleich… Um mich selbst, allein um meine Seele kämpf ich hier, gegen mein Ausgelöschtwerden…“ My Dirty Hobby? Kunst! Und zum Tode verurteilt! „Der Tod schlug mir ein Loch, eine Wunde, eine Leere, und füllte mich zugleich mit einem Sein, und dieses strömt unablässig in mich ein und pulsiert in mir… Der Tod macht mich zur abgestreiften Haut eines Vaters und auch einer Mutter – In den Wänden meiner Gebärmutter, kerbt der Tod mit Fingernägeln…“ Im Glauben, ich sei tot, lässt man mich seit Jahren links liegen, schaut mich nicht an. Stellt mich nicht aus. „Aber wenn ich es nicht schreibe ( = male), werd ich es nicht verstehn“.

SweetSebastian36 war jedoch nicht tot, sondern wurde von einer Frau, die ihn eigentlich für das Begräbnis vorbereiten wollte, gesund gepflegt. Sie reinigte, sie befingerte seine Wunden. SweetSebastian36, „ein Kranker, den ein sinnlich Fieber plaget,… ein Märtyrer der Brunst, den Freund und Feind belachet.“ (Zitate von David Grossmann und Christian Hofman von Hofmannswaldau)