Überlegungen aus einem Zwischenstand

Meine Kunst, wenn ich das Wort Kunst überhaupt benutzen möchte, weil es ebenso wie das Wort Liebe von Lügnern, Verrätern, Politikern, Täumern, bipolaren Existenzen zu sehr missbraucht wurde, ist ein ZWISCHEN von Wort und Bild, eine Linie, an der ich mich entlang bewege, auf der Suche nach einem Ursprung, einer Quelle, auf deren silbernen Oberfläche ich möglicherweise mich selber wiederfinde. Werde ich mich aber überhaupt erkennen können?

Meine narrativen Erinnerungen formen in meinem Geist Wörter, die ein Bild auf ihrem Schoß halten. Ebenso sehe ich Bilder, die Wörter in ihrer Mitte (aus)tragen. Hier hilft keine Übersetzung mehr. Wenn, dann kommuniziere ich eher mit Händen und Füßen, einen Stein auf meiner Zunge. Das was ich meine Kunst nenne, es gleicht einer Reise ohne jeglichen geografischen Bezug. Wenn ich meine zu träumen, dann schaue ich in die Welt. Blicke ich in mich hinein, dann erwache ich in einer mir vertrauten Fremde.

Ich entdecke dort, was ich denke. Und meine Gedanken werden zu schönen Hermaphroditen, zu Zwittern von Wort und Bild zugleich. Die Linie, von der ich oben sprang ( – ich verschrieb mich hier, als ich meine Überlegungen handschriftlich in meinem Tagebuch festhielt. Ich wollte eigentlich sprach schreiben, aber das Unterbewusstsein hatte wohl recht) – die Linie, von der ich tagtäglich springe, über die ich SPRINGE HÜPFE TANZE STEPPE, sie ist eine Grenze zwischen innen und außen, sie ist ein Ort gemeinsamer Widersätze und -sprüche, ein Ort, an dem die Faust noch sichtbar ist, auch wenn die Hand geöffnet ist, ein Ort von großer Objektivierung all meiner Existenzen. Diese Linie ist meine Rettungslinie, die nicht gradlinig verläuft. Sie hinterlässt vielmehr in dem Zwischen ein…