Weitere „√ersuche“ (Skizzen)

Im Schatten der Linden öffneten die Götter… (Antonius seufzt auf. Und plötzlich steht er mitten in seinem Zimmer. Dort enthüllt sich ein rundes Elfenbeinbett)… ihm den Gürtel mit süßen Worten! „Sie wird kommen! Die Krankenwärterin Educa. Oder Mrs. Siren, deren Weißdornstrauß die bösen Träume vom Kind fernhält.“

Educa, Mrs. Siren! Sie hätten ihm die ersten Wünsche gelehrt. Ach, Antonius. Antonius? Was siehst Du in der Glaskugel des Lebens?

Steh` mir Rede und Antwort, Antonius! Dein wahrer Name! Der Name Deines Vaters! Der Name der Mutter, Antonius! Steig ins Spiel ein… Spiel!

Deine Paranoia bringt die Teile Deine unbewussten Phantasien schnell wieder zur Auflösung: Eine Frau wird zu einer anderen Frau, zu einer Akkordeon-Spielerin, zur Sphinx.

ACHTUNG, AUFNAHME… Deine Obszönität, Antonius, ist der eigentliche Ausgangsstoff Deiner Ästhetik. Du bist tief verletzt. Du windest Dich wie ein Hund. Du hast Deinen Schwanz eingezogen. Du bist beschämt (deswegen). Du beschämst Dich selber (deswegen)… ACHTUNG, AUFNAHME!

Antonius, hörst Du? : OFF THE SCENE. Ein Schrei zwischen Leben und Tod. „Lebe, Antonius, lebe!“ Wovor hast Du Angst? Vor dem Zufall? Dem Ungewissen? Dem Plötzlichen? Deine Höhle, die mehr einem Ei ähnelt, ist Dir Deine selbst gewünschte Begrenzung. In dieser Abgeschiedenheit träumst Du von Kunst.

Ist diese Höhle nicht viel eher ein Fluchtversuch? Deine Phantasie dient Dir zur Lebenshilfe, Überlebenshilfe. Sie flunkert Dir den Schein für die Wirklichkeit vor.

Und dieser Schein, das weißt Du besser als wir alle, dies ist das, was uns einem Kunstwerk fasziniert. Der Schein! OFF THE SCENE … Kunst muss diesen einen obszönen Glanz besitzen.

Wahre Kunst ist obszön, von Obszönität durchdrungen… ein feines Geschlecht.