Ursula Cotta

Ursula Cotta, geb. Schalbe gilt als die Frau des Patriziers und Bürgermeisters zu Eisenach Conrad Cotta. Sie hatte den jungen Luther während seiner Schulzeit in der „Georgenschule“ in Eisenach von 1498 bis 1501 aufgenommen und sehr gefördert.

Martin Luthers Leibarzt, Matthäus Ratzeberger, berichtet, Luther habe bei Conrad Cotta „sein Herberge und Unterhalt gehabt“. Luther „fand Aufnahme in dem frommen Haus der Familie Cotta und seine tägliche Nahrung im Hause Schalbe, wo er als Gegenleistung den Sohn des Hauses bei den Schulaufgaben betreuen musste. Unter dem Einfluss der Franziskaner spielte in den Häusern Cotta-Schalbe die spätmittelalterliche Frömmigkeit eine große Rolle, was nicht ohne Einfluß auf den jungen Martin blieb“. Luthers Schüler Mathesius beschreibt Ursula Cotta als eine „andächtige“ Frau, die eine „sehnliche Zuneigung“ zu dem jungen Luther entwickelt habe. Und Luther selbst charakterisiert in einer seiner Tischreden seine Eisenacher „Wirtin“ wie folgt: „Es ist kein besser Ding auf Erden als Frauenliebe, wems mag werden.“  Anders formuliert: Frau Cotta betrachtet ein Portrait von Goldi. (Collage, Tusche auf Papier; datiert rechts mit 19.4.2012; ohne sichtbare Signatur des Künstlers. Ich könnte aber wetten, dass die Arbeit von mir ist. Und zwar aus dem Buch: „Die großen Deutschen Maler… und ich.“ Ob ich nun aber gleichzeitig dieser ominöse Goldi bin, dies muss hier eine offene Frage bleiben.)

Judith

„Es gibt keine sexuellen Beziehungen“, hat Jacques Lacan geschrieben und meinte damit, dass der reine Sex den Menschen letztlich auf sich selbst und die eigenen Projektionen und Fantasmen zurückwerfe. Judith und Holofernes sind solche Fantasmen aus dem Buch Judit des Alten Testaments. Ihre Geschichte ist in unzähligen Variationen in Werken der abendländischen Kunst, Musik und Literatur dargestellt worden. Judith als Verkörperung von Mut, Entschlossenheit, aufopferungsvoller Vaterlandsliebe, verknüpft mit weiblicher Schönheit – „sie hatte eine schöne Gestalt und ein blühendes Aussehen“– hat immer wieder die Phantasie der Künstler beflügelt. Vor allem das blutige Schauspiel der Enthauptung des Holofernes wurde zu einem häufig variierten Sujet (Bildthema) vom späten Mittelalter bis ins frühe 20. Jahrhundert. Dargestellt wird Judith meist als junge und schöne, reich gekleidete Frau, mit einem Schwert in der Hand, mit dem blutigen Haupt des Holofernes, seltener auch mit entblößter Brust oder nackt. Kunst als eine unheimliche Lebens- oder Überlebenskonstruktion, ein System aus Kontrolle, Introvertiertheit und manischer, sublimierter, sexueller Aktivität. Oder eben etwas völlig anderes … Eine Zeichnung. So wie hier bei mir: