Reaktionen

Über das zurückliegende WOGA-Wochenende schrieb mir eine Freundin: „ … der Abend (…) war allerallerliebst. Ich bin immer noch sehr beseelt & möchte (mich) für diese wunderbaren Momente, für Detlefs Privat-Performance und nicht zu vergessen den Kuchen, ganz innigst danken. Ich weiß, dass es für Detlef (…) oft schwierig ist so zu leben, aber ich kann (…) aus meinem tiefsten Herzen sagen, dass ich es sehr schätze, dass (er) diesen Weg gewählt“ hat. Über diese Kritik bin ich wahrlich sehr gerührt.

Und dann erreichte mich noch eine Reaktion einer jüngeren Dame, die meine Postkarten betrachtet und sich so ihre Gedanken gemacht hat:  „Hihi, der Detlef scheint wohl gerne Popos zu malen! Komisch! Und dann auch noch so dicke runde. Ist das denn sein eigener? Ist er so dick? …Nein, das ist ja ein Frauenpopo. Seinen eigenen kann er ja auch schlecht malen, da müsste er ja ein Foto von machen und abmalen. Aber sag ihm doch bitte, er soll auch mal Popos von dicken Männern malen. Mama, sagst du ihm das?“

Der Wunsch ist mir Befehl. Als Künstler ist man offen für jede Anregung! Ich danke dir, junge Dame!

So, nun verschwinde ich aber wieder im Kaninchenbau meines geliebten Ateliers. Und sage leise: „Tschüs. Bis bald.“

Ihr wisst ja nicht…

Mögen alle Unglücklichen, Kranken und Gelangweilten der Welt mir folgen! Mögen alle Faulen sich wie ein Mann erheben! Und ihr, die ihr im Schmollwinkel für euer ganzes Leben der Welt entsagt: ihr liebenswürdigen Einsiedler dieses Tages, kommt auch ihr! Kein Hindernis kann uns aufhalten; fröhlich überlassen wir uns unserer Phantasie und folgen ihr überall, wohin es ihr beliebt uns zu führen.

Und denen, die nicht am 1. und 2. November in meinem Atelier mitfeiern konnten oder wollten, denen rufen wir zu: Ihr wisst ja nicht, was ihr verpasst habt!

Ach, das Herz ist mir so voll! Was für eine Freude empfindet es, wenn meine Augen die Bilder wieder sehen, die Zeilen wieder lesen, die ein Wesen gemalt oder geschrieben hat… Das ist seine Schrift. Das ist sein Herz! Wir waren und sind am Ende stets glücklich durch unsere Irrtümer.

Ich will es frei bekennen: ich will nur morgens Einsiedler sein. Abends sehe ich aber schon gerne wieder menschliche Gesichter.

Oft gehe ich in der Dämmerung durch mein Zimmer, zum Spiegel hin. Muster eingehend mein Gesicht. Dann nehme ich den schwarzen Kohlenstift aus meinem Schrank und ziehe langsam einen schwarzen Strich senkrecht über ein Auge, einen Clownstrich. Dann noch einen Strich über das andere Auge. Ich mustere mein Gesicht, immer eindringlicher, als habe ich plötzlich etwas entdeckt. Die Liebe schärft vor dem Spiegel ihre Pfeile und ihre Grausamkeiten.

Ach, wie dem auch sei. Es war ein Fest! Dieses vergangene WOGA-Wochenende war intensiv und anregend…