Archiv für den Monat: Juni 2025
Nistplätze meiner Kunst
Die Nistplätze der bildenden Kunst sind in unserer Zeit zu kleinen Inseln geworden. Träume, Hoffnungen, Erinnerungen, die Ressourcen werden immer geringer. Kunst, dieses zauberhafte Gemisch von Porzellanerde, von Feldspat und Quarz, von Lichtzeichnungen, von Schafen auf ihrem eigenen Tanzplatz, kurz vor deren Entblutung via Publikum, von den seligen Schirmfliegern der Pusteblumen, deren Träume nur durch den Wind ausgebreitet werden können. Diese Kunst lagert tief in meinem Herzen. Ich habe sie dort für mich ausgebreitet. Schenke ihr dort den Raum, den sie benötigt.
Die Schenkelknochen von Mondaufgängen, diese winzigen Sternblüten, sie sind durch ihre schiere Unmöglichkeit mir überhaupt erst möglich zu begreifen. Doch die Kunst, an die ich glaube, sie ist zugleich so zerbrechlich wie ein Vogelknochen. Fasse ich ihn zu kräftig an, drücke ich ihn unbedacht, dann zerbricht er unter meiner Obhut. Oder gerade deswegen.
zurückgeeilt zu drei Papieren
Zwiegespräch
Mein Hütchenspiel in den Ring werfen
Die Psychologie meines Hütchenspiels besteht darin, den Betrachter in den Glauben zu versetzen, er könne der Bewegung meiner Bilder mit den Augen und seinem Verstand folgen. Aber der Zuschauer kann gar nicht aktiv in das Spiel einsteigen, die Bilder verdecken stets von selbst ihre wahren Vorgänge, sie lenken ab, denken sich auf der Kehrseite des reinen Zufalls Gedichte aus und stoßen dem Betrachter gerne gegen die Stirn.
Die letzte Strophe eines Kinderliedes
Ablagerungen
Was Kunst immer für mich bleiben wird…
Die Worte meiner Bilder
Was für eine Sprache, die ich da male?! Eine Sprache, die in Bildern daherkommt. Und die sich zu Wörtern falten läßt. Jede Linie, die angesprochen wird, ist die Seitenansicht eines weiteren Bildes. Würde jemand versuchen, ein einzelnes WortBild auseinanderzufalten, sähe dieser Jemand etwas völlig Unerwartetes vor sich ausgebreitet, einen Gebetsteppich für Atheisten.