Begegnung mit Hölderlin

„Wenn aus der Ferne, da wir geschieden sind, / Ich dir noch kennbar bin“, so hebt das an, und: „So sage, wie erwartet die Freundin dich? / In jenen Gärten, da nach entsetzlicher / Und dunkler Zeit wir uns gefunden?“ Diotima ist nun seit Jahren tot, aber die Stimme, die hier erklingt, lässt nicht locker: „Das muß ich sagen, einiges Gutes war / In deinen Bliken, als in den Fernen du / Dich einmal fröhlich umgesehen / Immer verschlossener Mensch, mit finstrem / Aussehn. Wie flossen Stunden dahin, wie still / War meine Seele über der Wahrheit, daß / Ich so getrennt gewesen wäre?“