Brüderchen und Schwesterchen (Spass & Wahn)

O, ich singe/male/collagiere im Delirium; die Betroffenen verlieren an diesem zauberhaften Ort vorübergehend die Orientierung und die Fähigkeit zu logischem Denken; häufig treten auch Halluzinationen auf. Ein Delirium kann sich bei jeder Krankheit einstellen, die mit hohem Fieber einhergeht. In schweren Fällen leiden die Patienten manchmal unter Wahnvorstellungen: „Wer aus mir trinkt wird ein Reh“… „Mein Schwesterlichen, lass mich herein“… „… mach mir auf, ich muss hinaus.“ Und hätte das Brüderlichen nur seine menschliche Gestalt gehabt, es wäre ein herrliches Leben gewesen.

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Aber seine Gestalt ist die eines Künstlers. Der König und die Jäger setzen ihm täglich/stündlich/minütlich nach, können ihn nicht einholen, und wenn sie doch einmal meinen, sie haben ihn gewiss, da springt der Künstler über das Gebüsch weg und ist verschwunden. Ach ja, der Künstler soll ruhig und freundlich, wie ein griechischer Gott, mit den Menschen und dem Leben verkehren. Nur wenn es ihn zu berühren wagt, möge er verschwinden und nichts als Wolken zurücklassen. Oder einfach im Gebüsch verschwinden. Wie Hammy, dieses total überdrehte Eichhörnchen aus dem Dream-Works-Animationsstreifen ‚Ab durch die Hecke‘. Als Künstler gehört das Brüderchen mit Sicherheit zur Familie „der Eichhörnchen“ und hat äußerst hyperaktive Züge. Und seine Schwester? Nun, wegen ihr ist er doch nur da! Ihr zeigt er all das, was sie leider versäumt hat. Und zum Dank summt sie ihm, in aller tiefster Nacht, in sein Ohr: „Wer ist beglückter als du?; Nichts als Vergnügen und Ruh; Spielwerk und Zucker vollauf; Und noch Karossen im Lauf; Alles besorgt und bereit; Dass nur mein Prinzchen nicht schreit; Was wird da künftig erst sein?; Schlafe mein Prinzchen, schlaf ein; Schlaf ein; Schlaf ein…“

BrüderchenHammy