Damals / Heute / Wer ist der Ärmste

»Geld!« rief, »mein edelster Herr!« ein Armer. Der Reiche versetzte: »Lümmel, was gäb ich darum, wär ich so hungrig, als Er!« So schrieb einst der Dramatiker und Lyriker Heinrich von Kleist über das Künstlertum.

Und dieser Text soll antiquiert sein? Als ich vor einiger Zeit bei einer Millionärsgattin zu Gast war, um ihr meine Werke präsentieren zu dürfen, hatte diese es so wunderbar im Geiste von Kleist formuliert, als sie mir erklärte: „Du bist ja auch nur so einer, der darauf wartet, dass Brotkrümel von meinem Tisch fallen.“ Wie gut, dass ich so oft eine Kappe oder (noch besser) einen Hut trage, da darf jeder mal was reinwerfen.