Das bißchen Realität

Meine Aufmerksamkeit, mein Voyeurismus, gilt der Stelle, wo Wort und Bild sich zärtelnd berühren. Dort ist der Busch wo das Wort blüht, ein Bild seine Flügel ausbreitet & mein Fliederlicht glüht. Wort du verästelter Marmor! Sprache, die strauchelt. Welch Geheimnis in deinen Adern! Welches Blut durchtränkt die Wunden meiner Werke? Es rollen die Würfel des Zufalls / um eines Wortes Schicksal; ich male in Ketten. Lasst uns jagen das Raubwort / Das schneller ist als der Tiger. Und die Bilder? Sie sind das, was die Krallen der Großkatze sind. Wort zur Waffe verwandelt / Du meldest mich finsteren Engeln. Das heißt ich fertige ein Bild. Regen der Worte / Füllt meinen erblindeten Brunnen! Der Regen der Farben betaut meine Leinwände mit Leben. Im Käfig des Wortes / Wird jedes Gefieder zu Nachtigall. Ich öffne die Käfigtür, damit die Bilder davon fliegen können. Mein Dornbusch in dem das Wort brennt / Das mich zum König des Kummers ernennt! Bilder, die mich zum König machen in einem kleinen Reich. Ein König, dem seine Mutter stirbt. Ein König, der gegen das Sterben anmalt. Ein König, der phantasiert, er könnte siegen. Diese Phantasie, sie ist…

(Sprechen? Kritzeln? Yvan Goll und ich.)