Das Sittlichkeitsdelikt

Die Sonne stach. Er wankte durch die Wälle / Und sehnte sich nach Allem, was er sah. Die Philosophin Svenja Flasspöhler ist schwer beunruhigt. Über die, wie sie sagt: „Unfähigkeit, Ambivalenz auszuhalten…

(…) die Kunstwerke selbst müssen (…) rein sein, weil man sich sonst belästigt fühlt. Wann tangiert mich etwas? Was verletzt mich? Wird durch dieses oder jenes meine Würde angetastet? An diesen Formulierungen merkt man schon, wie zentral das Fühlen und Empfinden für uns ist. Sensibilität ist der Motor des Anerkennungskampfes von unterdrückten Gruppen. Aber sie kann eben auch vom Progressiven ins Regressive kippen und zu moralischem Totalitarismus führen…(…) Es gibt eine Angst davor, als reaktionär dazustehen, wenn man in die Differenzierung geht.“ (Nachzulesen in der taz / FUTURZWEI Nr.9 ) Dann war es, dass die Hände streicheln mussten / Und dass das Kind bösartig hässlich schrie… Und Hunde heulten hinter jedem Tor. (Max Hermann-Neisse)