Der Künstler und sein Frankenstein-Komplex

Der Roman „Frankenstein“ von Mary Shelley ist ein Spiel „aus Erzählstrukturen, Handlungsstrukturen, Motivverdopplungen und Wiederholungen, Parallelen und Kontrasten, Anspielungen und Andeutungen entwirrt und neu verknüpft… Die Erzählerfigur ist aufgelöst. Figuren und Handlungen sind mehrschichtig…“ Vieles darin ist verwoben mit „intermedialen Zitaten aus Malerei und bildender Kunst…“ Frankenstein sei ein „Set komplementärer Lesarten“, schreibt Ursula Liebertz-Grün in „Mary W. Shelleys Frankenstein: der neue Prometheus und ihre Familienbande“.

„Aus panischer Angst vor dem weiblichen Geschlecht, das heißt vor der eigenen Sterblichkeit, versucht (Frankenstein), dem tödlichen Lebenszyklus durch ungeschlechtliche Zeugung zu entkommen, indem er komplexe organische Zusammenhänge mechanisch reduziert. Er scheitert an der Vitalität des Eros. Das Monster verlangt eine Braut. Auch die Zerstückelung der halberschaffenen Monsterbraut… sind kein Ausweg.“ (s.o.)

Bei manchen Bilder von mir ist es, als ob ich selber in einen Spiegel blicken würde, der dann zu mir spricht…