Der Künstler als braver Wachsverkäufer

Warum macht [ein braver Wachsverkäufer] … Abdrücke von den Gesichtern der Gekreuzigten? Aus Gründen, denke ich, die das Gegenteil von [den Gründen der meisten Künstler?] sind: weil diese Sachen nicht gefragt sind, weil sich die Leute nicht dafür interessieren, weil man sie nicht verkauft… Die Maler und Musiker sprechen… von sich selbst, aber ihre Sprache ist nicht so nackt wie die [der Schriftsteller]. Nein, Schriftsteller sind obszön; sonst wären sie Buchhalter, Lokführer oder Telefonistinnen geworden, also anständige Menschen. (schreibt Amélie Nothomb). Ich fühle, nachdem ich die Zeilen von Nothomb gelesen habe, sehr deutlich, überdeutlich… ich bin ein braver Wachsverkäufer! Ist meine Sprache als Bildender Künstler aber nicht ebenso nackt & obszön, wie die des Schriftstellers? Wenn sie es nicht ist, worüber regen sich die Leute dann so auf, warum sind sie so schockiert, wenn sie meine Bilder sehen? Ich male, also bin ich doch… nackt… und obszön… aus Freundlichkeit. Meine Bilder? Gesichter von Gekreuzigten: