Der Preis ist heiß

Wer eine Anerkennung vergibt, der will selber anerkannt werden, will sich im Glanz der Preisvergabe sonnen. Auch beim Friedensnobelpreis, ganz klar. Der Friedensnobelpreis ist schließlich der wichtigste internationale Friedenspreis. Nach Maßgabe des Stifters Alfred Nobel soll er an denjenigen vergeben werden, „der am meisten oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere sowie das Abhalten oder die Förderung von Friedenskongressen hingewirkt“ und damit „im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht“ hat. Okay. Schön pathetisch formuliert. Aber hinterlässt die Vergabe des Preises an einen Glücklichen, nicht sofort eine Schar von Frustrierten? Warum nicht mal an einen echten Außenseiter den Preis vergeben? Widersetzen wir uns doch mal dem Altbewährten. Und tatsächlich versucht man in Deutschland seinen Blick auf das zu verändern, was wirklich wichtig ist. + Israel stellt Teile der Raketen-Produktion auf Beatmungsgeräte um. + Das sonst immer stark eingetrübte Wasser in den Kanälen von Venedig ist jetzt kristallklar und sauber wie nie zuvor. Dank Corona erholt sich die sonst das ganze Jahr von Touristen überlaufene Innenstadt von Venedig + Geringere Stickoxid-Belastung. Bessere Luft dank Corona + Dank Corona kommen Delfine zurück in die Häfen + In die syrische Region Idlib bringt das Coronavirus Ruhe +  Die Autobahnen weisen weniger Staus auf + Frankreich straft Firmen mit Sitz oder Filialen in Steueroasen ab, in Zusammenhang mit Corona. + Weltweite Wertschätzung für Pflegepersonal in Krankenhäusern dank Corona + Zusätzliche Zeit für die Menschen durch freiwillige bzw. erzwungene Zurückgezogenheit + Der Ausbruch des Corona-Virus ist eine globale Herausforderung, die durch weltweite Solidarität und Zusammenarbeit zu bewältigen ist. Das Bewusstsein dazu wird geschärft + Wegen der geringeren Nachfrage durch die Coronavirus-Pandemie ist der Ölpreis weiter gesunken + Die Bundeswehr hilft in Altersheimen aus + Die Industrieländer bedenken im Kampf gegen das Coronavirus nach einen neuen dritten Weg zwischen Kapitalismus und Sozialismus…

Es sind schon Personen für weit weniger ausgezeichnet worden. Und nicht alle mit dem wichtigsten Preis der Welt ausgezeichneten Persönlichkeiten hatten die Ehrung wirklich verdient oder betrieben eine nachhaltige Friedenspolitik. „Rede sanft und trage einen großen Knüppel mit dir. Dann wirst du weit kommen.“ Das war die Devise von Theodore Roosevelt. Auch ein Nobelpreisträger. + Nochmal: warum nicht einem absoluten Außenseiter den Preis verleihen. Still und heimlich. Damit niemand etwas merkt. Und niemand von uns Insidern beleidigt seien kann, ihn nicht erhalten zu haben. + Tja, manchmal denke ich bereits vor dem Frühstück an sechs unmögliche Dinge.