Die Kunst des Alphonse Matisse

„Nicht der Tage erinnert man sich, man erinnert sich der Augenblicke.“ Schreibt Cesare Pavese. Sollte ich über die Frau des Federmachers erzählen, ich müsste unendlich viele Augenblicke aufschreiben, aufzeichnen bzw. aufsammeln. Und ich müsste von Matisse erzählen. Von Alphonse Matisse.

Alphonse Matisse war ein Freund der Frau des Federmachers. Sie hatten sich einst in Köln getroffen. An diesem Tag entstand auch obige Aufnahme, die Alphonse zeigt und die die Frau des Federmachers jahrelang auf ihrem Schreibtisch stehen hatte.

Alphonse Matisse soll auch eins der seltenen Fotos der Frau des Federmachers besäßen haben. Aber dieses Foto muss als verschollen gelten. Fakt ist aber, dass die Frau des Federmachers Alphonse unzählige Liebesbriefe geschrieben hat.

Fakt ist aber auch, dass sie diese nie abgeschickt wurden. („Sie waren mir einfach zu kostbar, als dass ich sie aufgeben wollte“, scherzte die Frau des Federmachers, auf diese ungeschickten Briefe angesprochen.)

Alphonse Matisse strebte seinerzeit eine Künstlerkarriere an („So etwas verleiht Flügel.“) Er zeigte großes Talent in farbigen Scherenschnitten, was ihm aber leider zum Nichterfolg verdammte, weil sein Namensvetter, Henri Matisse, ihm in dieser Tätigkeit die „Show“ stahl.

Alphonse wanderte nach Japan aus, dressierte Faltenhunde und hinterließ eine Tagebuchsammlung, die mehr als 10 000 Seiten umfasste („Mache Leute haben Durchfall. Ich schreib Tagebuch“, heißt es dort an einer Stelle). Der Name Henri Matisse tauchte in dem Mammutwerk nur einmal auf. In Zusammenhang mit einem Fischverkäufer namens LaChapelle.

Dieser LaChapelle wurde eines Tages tot am Ufer der Seine gefunden, unbekleidet, bis auf eine Mickey Mouse Maske, die sein Geschlecht bedeckte. Henri Matisse soll diesem LaChapelle angeblich einige Jazzscheiben erhalten haben. Ob gekauft oder geliehen konnte nie geklärt werden. Zumal diese Aussage kunstgeschichtlich auch immer noch als sehr zweifelhaft angesehen wird.

Alphonse Matisse starb völlig unbekannt, aber zufrieden. „Der Tod müsste nun wirklich nicht sein“, soll er noch kurz vor seinem Ableben gesagt haben. Seinen letzten Atemzug tat Alphonse Matisse am 3. November **** , exakt an dem Tag, an dem auch sein Namensvetter verstorben war.