Die Versuche

} Adam spricht auf „Antonius-Tape # 15: Flaubert schrieb selber: Wenn du etwas geschrieben hast, was du gut findest, dann veröffentliche es! Okay, Flaubert! ABER damit bin ich selber jetzt auch nicht wirklich weiter… Oder? Im Übrigen gebe ich auch all mein Vorausgehendes (s.o. oder s.u.) als ein Thema zum Nachdenken aus! Deshalb denke ich hier auch über mich als ein komplettes Teilweise-Ganzes nach. Und gerade aufgrund deines Satz aus der Éducation sentimentale: „In den intimsten Geständnissen liegt immer noch etwas, was man nicht sagt“ –  habe ich, da bin ich mir sicher – noch nicht alles gesagt. O, Flaubert, mein lieber Flaubert.

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} Adam hört auf „Antonius-Tape # 15:  Nur denke ich über mich als Ganzes nach. Trotz meinem Satz aus der Éducation sentimentale: „In den intimsten Geständnissen liegt immer noch etwas, was man nicht sagt“, habe ich nicht alles gesagt, soweit ein Mensch sich ehrlich seien kann …

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 } Adam spricht auf „Antonius-Tape # 15: Es gibt absolut nichts Neues unter der Sonne, mag Flaubert sagen. Oder sein Antonius? Wir alle ziehen durch die Nacht und werden vom Feuer verzehrt. Nehmen/zeichnen wir das betroffende Ich dabei auf? Okay. Aber wenn alles schon einmal da gewesen ist, dann ist auch alles egal. Dann kann man auch seine Brüste zeigen. Oder Krebsgeschwüre. Schnittwunden. Erigierte Schwänze. Vulven, in die gekochte und geschälte Hühnereier geschoben werden. Nacktfotos. Pornografien. In einem Land, mag Flaubert zetern, in dessen Rathäusern die Büste der „Marianne“ die Grande Nation repräsentieren, ist die Nacktheit nichts weiter mehr als ein nichtiges Sinnbild. Die Freiheit, heißt es, führt das Volk barbusig an! Völlig entblösst steht sie nach ihrem Sieg der Welt gegenüber.

Und ich? Nackt?

Es scheint mir, dass ich es bin. Ich lege euch mein Inneres da. Ich vertraue mich dir an, ich werde das machen, was du willst. Ich übergebe dir mein Individuum, von dem ich genug habe. Als ich den Brief anfing, ahnte ich nicht, dass ich dir all das sagen würde.

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} Adam hört „Antonius-Tape # 15: Und ich? Nackt? Es scheint mir, dass ich es bin. Ich lege euch mein Inneres da. Ich vertraue mich dir an, ich werde das machen, was du willst. Ich übergebe dir mein Individuum, von dem ich genug habe. Als ich den Brief anfing, ahnte ich nicht, dass ich dir all das sagen würde.

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 } Adam spricht auf „Antonius-Tape # 15: Es ist mir in den Sinn gekommen, möge es auch nun gesagt sein. Unsere kommenden Unterhaltungen werden dadurch vielleicht vereinfacht werden. Leb wohl, ich umarme dich mit einer Menge an Gefühlen … Meine geliebte Akkordeonspielerin … ich öffne meine Augen um die Melodie deines Instruments.

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ER (ADAM):  Verdammt! Zitate. Alles nur Zitate. Lügen. Halb- und Viertelwahrheiten. Und Zitate. Doch von wem bloss? Das habe ich es vergessen!