Die Weisheit meines Vaters

Mein Vater meinte vor etlichen Monaten, dass Künstlertum warten lernen bedeutet.

Was, wenn Künstlertum auch bedeutet zu lernen, sein eigenes Scheitern zu akzeptieren? Oder, was noch schwieriger wäre, zu lernen, das eigene Scheitern zu verleugnen. Diese drei Überlegungen drehe ich wie Glasmurmeln zwischen meinen Fingern hin und her, halte sie abwechselnd gegen ein Auge, blinzel hindurch und entscheide mich: Ich werde warten! In dieser Übung habe ich in den vergangenen Jahren schon große Fortschritte gemacht. Vor allem auf Bahnhöfen. Bahnhöfe bereiten einen sozusagen aufs Künstlertum vor. Wenn der Zug einläuft, dann ist das der Erfolg. Und selbst wenn der Zug mächtig Verspätung haben sollte, man freut sich doch, dass er endlich da ist.