Die Wollust Marsyas

Des öfteren wurde geäußert, dass meine Werke Angst und Unbehagen beim Betrachter erzeugen würden. Einmal sagte dies meine Galeristin zu mir, als sie über den kargen Zustrom der Besucher ihres Ausstellungsortes enttäuscht war; dann bestättigte mir das auch ein guter Freund. Über diese Kritik dachte ich nach und mir wurde bewußt: Was immer sich hinter dem Schleier der Kunst verbirgt, es hat mit unserer Freiheit, unserer Verantwortung, dem Sinn des Lebens, die Frage der Isolation und dem eigenen Tod zu tun.

Unsere Modernität ist ständig bemüht, sich diesen fünf Aspekten zu entziehen, etwas Einfaches, etwas Oberflächiges soll die Tiefe ersetzen, Abgründe werden planiert und zur Untermalung dieser Tragödie dient seichte Hintergrundmusik; die angeberische Realität siegt, so scheint´s, über die Lust der Kunst… ich aber sehe, dass Apollon sein Spiel spielt. Ich sehe, dass er sieht, dass ich sehe, dass er nur sein Spiel spielt… dafür wird er mich vielleicht versuchen zu bestrafen. Es ist aber seine Angst, die er in den Bildern wiedererkennt, nicht meine.