Durch tausend Spiegel muß ich sehen

Folgendes Bild zeichnet sich im Spiegel über mir ab: ich liege, den Kopf leicht erhöht, auf Kissen, sprich, auf einer weichen Couch gebettet. Wer auf einer Couch liegt, kann bekanntlich freier phantasieren und findet so leichter Zugang zu seinen Erinnerungen. So ist es: ich erinnere mich, dass der Schriftsteller G. K. Chesterton einmal schrieb, der Puritaner sei ein Mensch, der seine gerechte Entrüstung in die falschen Dinge fließen lässt… 

Kann aber Kunst überhaupt falsch sein?, frage ich mich. Wenn ja, dann wäre sie eine Lüge; aber eine Lüge, die uns am Ende die Wahrheit begreifen läßt… „Herr Künstler, Ihr habt ja so recht, aber wollen Sie recht haben oder glücklich sein? Beides geht nicht“, raunt mir der Spiegel von oben zu.