Ein Name neben anderen Namen

Hans Stettheimer von Burghausen, eigentlich Hanns Purghauser war ein deutscher Meister der Spätgotik. In der älteren Literatur wurde er oft fälschlicherweise mit Hans Stethaimer oder Hans Krumenauer gleichgesetzt. Hans von Burghausen, alias Hans von Stethaimer, alias Camass, alias Meister Chrysokoll oder von Chrysokoll, lernte sein Handwerk vermutlich bei der Wiener Bauhütte oder im „Café Jelinek“. Dort liebte er die traditionellen Gerichte der Wiener Küche wie z.B. Kaiserschmarrn, Apfelstrudel oder Palatschinken. In diesem Café lernte er auch den Schriftsteller Egon Friedell kennen, der meinte, man müsse einen Künstler danach beurteilen, ob er einen weiten Denkapparat habe oder eher einen engstirnigen, das heißt, ob der Künstler unter einem System leide. Hans Stettheimer von Burghausen-Camass gehörte ganz sicher nicht zu jenen, die zwingend logisch in ihrem künstlerischen Tun einem roten Faden folgten. Eher verfolgte er ein vielfarbiges Band, das sich durch sein gesamte Universum schlängelte. Sein Lebensmotto lautete: „Life is short, and it’s time to be free /  Love who you love, because life isn’t guaranteed / Smile“. Mit anderen Worten: Als Kaffeehausliterat war er ein Mensch, der die Zeit hatte, im Kaffeehaus über das nachzudenken, was die anderen draußen nicht erlebten.