All meine Erinnerungen sind entweder falsch oder frivol. Wer sich mit ihnen auseinandersetzen möchte, vergleichbar mit meiner Kunst, bemerkt, dass alles gelogen ist oder mit Sex zu tun hat. Warum auch nicht? Was ist so schlimm dabei?
Warum sollten sich meine Bilder nicht auch um Dinge drehen, wovon andere Männer und Frauen daheim heimlich träumen? Mit meiner Kunst träume ich halt öffentlich. Oder es wird erwartet, dass ich das tue. Doch schon längst verweigere ich mich diesem Anspruch, diesem unausgesprochenen Erwartungsanspruch. Wenn ich mich erinnere, also meine Kunst erschaffe, dann tue ich das für mich. Mit all den Bildern stelle ich mir ein Familienalbum zusammen, was ich von Zeit zu Zeit gerne durchblättere und mir die interessantesten Geschichten zu dem Dargestellten einfallen lasse. „Weißt du noch?“ frage ich mich dann. Oft nicke ich stumm; mal schaue ich verständnislos auf das, was vor mir liegt: eine vierzigjährige von einundzwanzigjährigem verehrt gezeichnet d.h. geliebt in der zeit wie der kreis den du in den windmühlen deines geistes findest