Kaleidoskopartige Zeiten

Vor meinem Auge: ein an ein Fernrohr erinnerndes Spielzeug, mein Tagebuch-Kaleidoskop, bei dem sich durch mehrfache Spiegelung von bunten Traum-Glassteinchen im Innern, die sich durch mein Drehen jeweils anders zusammenfügen, wechselnde Text-Bilder und Muster ergeben…1.Drehung: Ich weiß es ja und ich sehe es deutlich vor mir, die Corona- Nachrichten posaunen es zudem stündlich heraus, diese Welt wird nicht mehr dieselbe sein… 2.Drehung: Ein paar Leute lachen, ein paar Leute weinen, die meisten sind still… 3.Drehung: Dass ich die Augen schließe, lässt vermuten, dass ich, wie viele von uns, versuche nun unsichtbar zu sein. Wenn ich nichts sehe, denke ich, dann sehen andere mich auch nicht. Eine alte Kinderei. Ich will mich verstecken. Aber warum? Ganz einfach, weil ich Angst habe… 4.Drehung: Der gewohnte Alltag verschwindet, er ist kein Faden mehr, der mich durch das Labyrinth meiner routinierten Möglichkeiten leitet… 5.Drehung: Allerdings erscheint es mir nutzlos sich von denen einen Rat zu holen, die nicht den gleichen Weg gehen wie ich… 6.Drehung: Dem Künstler, sofern er sein Glück will, sollte man keine Vorschriften über den Weg zu seinem Glück geben: denn das individuelle Glück quillt aus eigenen, jedermann unbekannten Gesetzen, es kann mit Vorschriften von außen her nur gehemmt werden… 7.Drehung: Ein neues Bild entsteht. Und die Angst ist augenblicklich bezwungen.