Kultivierbare Selbsttechniken

Neun kleine Bilder liegen vor mir, aufgereiht wie Das-Neun-Punkte-Problem, diese bekannte Aufgabenstellung aus dem Bereich der Denkpsychologie. Mit einer einzigen Linie will ich die neun Bilder zusammenfassen. Ich brauche dazu, ich gestehe, für so ein Spiel immer mehrere Anläufe, d.h. ich benötige mehrere Sätze, um über den mehr oder weniger bekannten Tellerand zu schauen. Ich betrachte also die Bilder und denke über ihren einengenden Bedeutungs-Rahmen nach; ich will gerne ins Offene gehen. Oder in das Mögliche, durch eine sprachliche Reflexion. Ich will mich fragen dürfen: was sehe ich denn da vor mir? Und ich will etwas benennen, will etwas behaupten…

Meine Bilder dürfen mir etwas erzählen. Von einer öffnenden Erfahrung, die aber nicht der Wahrheit letzter Schluss sein muss, sein kann.

Das mag ich: wenn mir die Bilder etwas sagen, dann allenfalls im Sinne einer paradoxen Brandrodung, vergleichbar jener Technik, bei der Vegetationsflächen unter Einsatz vom Feuer (meines Eifers) zu schwenden sind, d.h. eigentlich nicht zu roden, da die Wurzeln im Boden verbleiben. Und aus diesen Bilderwurzeln erwachsen an anderen Tagen neue Reflexionen. 

Ach, all meine Aussagen über meine Kunst sind wohl eher Fragen an meine Kunst. Und meine Bilder, sie gleichen Notizen…