Kunstgedanken

Denk ich an Kunstvermittlung in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht, Ich kann nicht mehr die Augen schließen, Und meine heißen Tränen fließen.

Die Jahre kommen und vergehn!  Seit ich wahre Kunst nicht mehr gesehn,
 Tausend Jahre sind schon hingegangen;  Es wächst mein Sehnen und Verlangen.

Mein Sehnen und Verlangen wächst. Die Einsicht hat mich wie behext, 
Ich denke immer an die Bilder, Diese Wort-Bilder, die meine Traurigkeit mögen endlich mildern!

Nach Deutschland lechzt ich nicht so sehr, Wenn nicht meine Sprache dorten wär; Ein Vaterland wird nie verderben, Jedoch die gute Kunstvermittlung, sie kann sterben!

Seit ich die Akademie verlassen hab, So viele sanken dort und anderswo ins Grab, Die ich geliebt — wenn ich sie zähle, So will verbluten meine Seele.

Und zählen will ich — Mit der Zahl Schwillt immer höher meine Qual; Mir ist, als wälzten sich Leichen, Ach, auf meiner Brust — Gottlob! Sie weichen!?

Gottlob! Durch meine Fenster bricht hie und da sprachlich-erhellendes Tageslicht; Es kommt zur Kunst-Erklärung, schön wie der erste Morgen Und sie verwedelt mir meine deutschen Sorgen.