Marx & Co.

Wenn sich Jesus Christus und Karl Marx getroffen hätten, zum Beispiel in einer schummrig-gemütlichen Eckkneipe auf ein Bierchen, einen Schnaps, Frikadelle mit Senf oder so, was hätten sie sich erzählt? Hätten sie sich verstanden, weil beide eine Lehre und kapitale Bücher rausbrachten, die millionenfach falsch interpretiert wurden? Der eine wurde bekanntlich früher, der andere dann später deswegen gekreuzigt.

Wie dem auch sei, am 5. Mai 2018 jährt sich der Geburtstag des berühmt-berüchtigten Denkers Karl Marx zum 200. Mal. Im Mittelpunkt des Jubiläumsprogramms vom 5. Mai bis 21. Oktober 2018 steht dann u.a. die große Landesausstellung des Landes Rheinland-Pfalz und der Stadt Trier. Nun, ich kann mich dem Zeitgeist nicht entziehen und will gerne hier schon einmal ein, zwei Arbeiten zum Thema „Karl Marx“ beisteuern. Und ich meine es sogar ernst damit. Nicht wie die Deutsche Bahn, die einen neuen ICE auf „Karl Marx“ taufte. Die Zeitung DIE WELT meinte unlängst dazu: „Wenn der Begriff Ironie der Geschichte mal angebracht war, dann hier.“ Die Sparkasse Chemnitz (früher noch Karl-Marx-Stadt) hatte übrigens schon 2012 den Kopf von Marx auf eine Mastercard gedruckt. Tja, der Kapitalismus verleibt sich eben wirklich alles ein. Auch und gerade seine Kritiker. Dabei „äußert sich wahre Liebe in Zurückhaltung, Bescheidenheit und sogar Schüchternheit des Verliebten gegenüber seinem Idol und ganz und gar nicht in Gemütsexzessen und in einer zu frühen Vertraulichkeit.“ (Karl Marx) Meine Vertraulichkeit mit Karl Marx kam spät. Aber sie kam dann doch.