Mein Platz ist zwischen den Stühlen

In der Zeitung DIE WELT lese ich anlässlich der Documenta in Kassel: “… auf Kunstfestivals wird nicht gelesen… Ein Buch fordert immer noch den Rückzug aus der äußeren in die innere Welt, deren Bilder der einsame Leser ganz allein sieht. Auf den großen Kunstfestivals hingegen… (ist) Der scannende Kunstblick – die Frage, ob etwas gefällt und das Verweilen lohnt – … zur Gewohnheit geworden.“ „Fragt man nach, was (Gegenwartskünstlern) Bücher bedeuten… antworten (viele) wie die … Künstlerin Nevin Aladag: Lesen brauche Zeit, und die habe sie nicht.“

Mein Platz ist zwischen den Stühlen (schrieb einst Heiner Müller)… Die Lügen der Dichter (und der bildenden Künstler heute?) sind aufgebraucht Vom Grauen des Jahrhunderts An den Schaltern der Weltbank Riecht das getrocknete Blut wie kalte Schminke (oder auch MASTERS  –  A collaboration (von LOUIS VUITTON) with Jeff Koons) „Ob eine… tiefe Kunst zukünftig noch Raum… erhält?“ (fragt Swantje Karich am Ende ihres Artikels in DIE WELT vom 27. Mai 2017)

Und? „Zeit hat nur, wer nicht am Zirkus teilnimmt.“