Mein wundersames Groschenroman-Oratorium

Als Oratorium bezeichnet man in der musikalischen Formenlehre bekanntlich die dramatische, mehrteilige Vertonung einer zumeist geistlichen Handlung, verteilt auf mehrere Personen, eine erzählend-dramatische Komposition.

Als barocker Minimalist, als den ich mich selber gerne bezeichne, aber eben auch als Künstler, stehe ich bekanntlich recht allein am Rande und zugleich im Mittelpunkt meines Ateliers, wo ich immer wieder neue Abenteuer (ohne irgendwelche Mitstreiter) zu bestehen habe. Der Groschenroman erlangte mit solch einem Konzept oft Kultstatus. Kritiker sprechen hier allerdings schnell und hochnäsig von „Schundliteratur“. Schund. Unmoralisch. Verderbt. Aber Kunst kann niemals keusch sein, argumentierte schon Picasso. Warum sollte es dann die Literatur sein? Und warum sollte ich mich in meiner Kunst überhaupt irgendwie zurückhalten und nur wertvoll daher kommen? Selbstzensur ist die erste Untugend der Kreativität, finde ich, sie sollte nicht zum Selbstbild eines Künstlers werden. Im Dunkeln ist gut munkeln, auf Pappe gut zu oratieren. Soll heißen: Bach spielt Bach.