Meine Scham braucht mein Gesicht (Details)

Ich male… ich collagiere… ich zeichne… ich schreibe, also bin ich (wohl oder übel)… ständig am zweifeln. Das ist eine Tatsache. Ebenso wie die Kindheit längst ein Brunnenmärchen geworden ist. Mein inzwischen naturtrüber Körper spricht zudem immer häufiger neunmalklug daher: „Der Gedanke an die Vergänglichkeit aller irdischen Dinge ist ein Quell unendlichen Leids und ein Quell unendlichen Trostes“. Aber so etwas verwirrt mich eher, als dass es mich beschämt. Die Scham kommt später. Da bin ich mir absolut sicher. So wie Heiner Müller, als er schrieb: „…Ungereimt / Kommen die Texte die Sprache verweigert den Blankvers / Vor dem Spiegel zerbrechen die Masken…“ Bei mir zerbrechen ständig meine Konterfeis, wie wenn ich Seifenblasen sammeln wollte.