Die Nistplätze der bildenden Kunst sind in unserer Zeit zu kleinen Inseln geworden. Träume, Hoffnungen, Erinnerungen, die Ressourcen werden immer geringer. Kunst, dieses zauberhafte Gemisch von Porzellanerde, von Feldspat und Quarz, von Lichtzeichnungen, von Schafen auf ihrem eigenen Tanzplatz, kurz vor deren Entblutung via Publikum, von den seligen Schirmfliegern der Pusteblumen, deren Träume nur durch den Wind ausgebreitet werden können. Diese Kunst lagert tief in meinem Herzen. Ich habe sie dort für mich ausgebreitet. Schenke ihr dort den Raum, den sie benötigt.
Die Schenkelknochen von Mondaufgängen, diese winzigen Sternblüten, sie sind durch ihre schiere Unmöglichkeit mir überhaupt erst möglich zu begreifen. Doch die Kunst, an die ich glaube, sie ist zugleich so zerbrechlich wie ein Vogelknochen. Fasse ich ihn zu kräftig an, drücke ich ihn unbedacht, dann zerbricht er unter meiner Obhut. Oder gerade deswegen.