Passions Of A Man

Achtung: Aufnahme!

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Geboren wurde ich (?), als auch Antonius, vielleicht um 251, in Koma, Mittelägypten. Er, Antonius, ist der Sohn wohlhabender Bauern. Er verschenkt eines Tages seinen gesamten Besitz und steckt seine eigene Schwester in ein Kloster! Danach zieht er sich vollends von der Welt zurück. Zunächst versteckt er sich in einer Hütte in der Nähe seines Dorfes, dann aber verkriecht er sich in einer alten Grabkammer. Am Schluss seiner Einsiedelei lebt er in der Wüste am Berg Kolzin in Sichtweite des Golf von Suez. Während seines Wüstenaufenthaltes wurde Antonius ständig von quälenden Visionen heimgesucht. Es erscheinen ihm die unterschiedlichsten Personen, um ihn von seinem asketischen Leben abzubringen. Warum zum Henker tut jemand so etwas? Ist der Heilige in Wahrheit nur ein großer Schauspieler?

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Und seine angebliche Askese nichts weiter als eine medienwirksame Performance? Antonius als ein egozentrischer Hauptdarsteller seiner selbst… ein Spiegel in einem Spiegel in einem Spiegel… Ein Tänzer, gefangen in einer Glaskugel… oder ist er nur ein gottverlassener Depressiver? Ein Einsamkeitsfanatiker, der seine Selbstausgrenzung aus der Welt nicht als Verbannung darstellt, sondern sie im Gegenteil zu seiner grenzenlosen Erhöhung stilisiert? Antonius, der geborene Künstler, der zu sich selber sagt (ganz leise): „Nicht, was ich habe, sondern was ich schaffe, ist mein Reich.“

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Danke! Und: Schnitt!