Snark sei Dank

Es war, glaube ich, Immanuel Kant, der behauptete, eine strenge Disziplin beschneide dem Genie viel zu schnell die Flügel seiner Kreativität. Famose Überlegung. Ich male ja so undiszipliniert, es hat schon fast wieder etwas soldatisches an sich… Einfach locker und drauf los…

Kant meinte allerdings weiter, dass dem Genie durchaus die Flügel gestutzt werden sollten, um es dadurch auf die unerschöpfliche Bahn des Sinnhaften schicken zu können. Ansonsten würde das Genie nämlich Gefahr laufen Un-Sinn zu produzieren. Quatsch, der alte Senfhersteller, zu viel Philosoph, zu wenig Künstler. Natürlich stutzt das Leben uns ständig die Flügel; aber ich klebe sie mir immer wieder an. Basta. Und drehe damit meine Runden im Atelier. Meine Künstlerarabesken erzeugen ein stetes Angebot an höheren Unsinn und lächerlichem Tiefsinn zugleich:

Dem Snark sei Dank. Wie der berühmte Snark, so vereinigt auch jeder Künstler in sich außergewöhnliche Eigenschaften. Er ist, ähnlich wie der Snark, hilfsbereit beim Anzünden von Lichtern, er hat die Gewohnheit erst am Nachmittag aufzustehen und versteht wenig von Finanz-Wesen. Außerdem liebt er Gedankensprünge auf der Kante eines sich aussprechenden Vulkans. Wer glaubt des Künstlers reine Seele irgendwann einmal gefunden zu haben, in einem seiner Bildern, in seinen Selbstaussagen und -verleugnungen, der wird enttäuscht sein, denn der Künstler ist, wie der Snark auch, ein: boojum