Tagebücher

Wort an Wort. Traum und Operette. Ummantelte Melancholie. Größenwahn. Abgrundtiefe Niedergeschlagenheit. Alles verschlingt sich in einander. Wie ein Wollknäuel aus Nervensträngen und Herzwimpern. Mein Tagebuch ist ein beschriebener, blinder Spiegel.

Vielleicht ist mein Tagebuch in Wahrheit eine Art von In-sensu-Verfahren? Dieses hätte zum Ziel, Zusammenhänge aufzuzeichnen (!), die bei meinem Künstlertum von Bedeutung sind. Ja, so könnte ich es sagen. IN SENSU. Ein In-sensu-Verfahren wird eigentlich als therapeutische Intervention benutzt. Aber nur dann, wenn leichte Anpassungsstörungen auf Seiten des Patienten zu diagnostizieren sind. Wieweit meine künstlerischen Anpassungsstörungen leichter Natur sind… ach, darüber mögen andere Leute urteilen.