The Stigmata of St. Francis

Dort wo ein Spalt in der Realität sich auftut, wo zuvor noch feste Fugen auseinander brechen, dort treten Triebe an die Oberfäche, die man nicht erwartet hat. Zarte Pflänzchen brechen sich Bahn oder Absonderlichkeiten, die man mal mit Freude, mal mit Abscheu zur Kenntnis nimmt. Manch einer spricht von Unkraut, andere sagen Kunst dazu. Meine botanischen Kenntnisse sind mehr als bescheiden, aber ein Bild wie „The Stigmata of St. Francis“ ist mir auf seine ganz eigentümliche Art und Weise sehr vertraut; fiebrige Formen, übersatte Farben, ein halluzinatorisches Gebilde:

„Francis, geh und baue dein Atelier wieder auf, das, wie du weißt, ganz und gar in Verfall geraten ist,“  mag ich angesicht des Bildes ausrufen. Augenblicklich wird mir bewußt, dass dieses Bild nicht jeden ansprechen wird – kein Kuss der ganzen Welt! – nein, nein, ein Kuss auf ein neugieriges Augenpaar… und schon wird (s)eine Seele gesund – & das reicht mir völlig.