Tod und Erhabenheit in der Kunst

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Ich schäme mich. Die Gondeln tragen Trauer. Eine Obsession. Ein Krieg. Ausgetragen wird er mit Händen, Füßen, Mündern, Messern.

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Blut tropft ins Wasser. Angelhaken bohren sich in Genitalien. Halb filetierte Fische schwimmen durch die schwarze Tiefe.

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The end, my only friend, the end… Keiner kennt sich. Man erschrickt vor einem unerwarteten Bekenntnis: Es wird gelesen! „Das Kapital“ von Marx. Alle Bände von der ersten bis zur letzten Seite. Ein Oratorium sei das, sagt jemand, und vergleicht die Lesung mit hinduistischen Ritualen.

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The end, my only friend, the end. C’mon baby, take a chance with us. Ach, verdammte Schönheit! Wer als Künstler etwas auf sich hält, der reißt sich seine Kleidung vom Leib, springt aus einem Zug, läuft und kriecht schließlich nackt auf einen Glaspalast zu und verschwindet laut schreiend darin. Eine Messe wird zelebriert.

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Am Ende fällt eine Zuschauerin noch vor deren Ende in Ohnmacht. Während Musiker aus vier Nationen auf Darmsaiten spielen, ist mit der Zeit der Beweisnot („Ist das hier alles überhaupt Kunst“) offenbar auch die obsessive Fixierung auf die sogenannte künstlerische Freiheit vorbei. Ich weiß… But you’ll never follow me … The end of laughter and soft lies … The end of nights we tried to die … This is the end!

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Eine Rehmadonna flüstert mir zu: „Der Heilige Geist ist niemals Mainstream.“ Dann wache ich aus dem bedrückenden Feuilleton-Traum auf.