Von Entdeckung zu Entdeckung

Mein Atelier liegt nach den Messungen eines italienischen Physikers auf dem 51. Breitengrad. 112 Stufen (nach anderer Quelle 114 Stufen) führen zu ihm hinauf. Weit, weit weniger Stufen sind es, wenn man das Atelier von der oberen Straße aus besucht. Mein Atelier bildet ein längliches Viereck, das cirka sechsundzwanzig Schritt im Umfang misst, wenn man dicht an seiner Mauer hinstreift. Meine Reise wird indes mehr Schritte haben, denn ich will es in Länge und in der Breite oder auch in diagonaler Richtung durchwandern, ohne einer Regel oder Methode zu folgen.

Sogar im Zickzack will ich gehen und, wenn´s nötig ist, alle geometrisch möglichen Linien beschreiben.

Man müsste schon ein Tor sein, wollte man nicht stehen bleiben oder auch wohl einen Umweg machen, um alle Genüsse und Gefühle mitzunehmen, die man erreichen kann.

Auch verfolge ich, wenn ich in meinem Atelier reise, selten eine gerade Linie. Ich gehe von meinem Tisch zu einem Gemälde.

Von da steure ich schräg hinüber auf meine Tür los; treffe ich aber unterwegs meinen Ledersessel, so mache ich es mir ohne Umstände sogleich in ihm bequem. Ein vortreffliches Möbelstück, besonders für jeden nachdenklichen Menschen. Es ist zuweilen angenehm und immer klug, sich weitab von dem Lärm zahlreicher Gesellschaften behaglich in ihm auszustrecken.