„wahrhaftige Centaurengesänge“

Ein Centaur (auch Kentaur oder Zentaur geschrieben) ist dem ständigen eigenem Zweifel zwischen Gewalt und Weisheit ausgesetzt. Viele Centauren lieben das Studium der schönen Künste, der Wissenschaften und der menschlichen Güte. Manche von ihnen haben sogar eine prophetische Begabung. Doch es gibt auch die Centauren, die sich lüsternd auf jedes weibliche Wesen werfen wollen, die Trinkgelage lieben und keiner Rauferei aus dem Wege gehen. Manchmal bekommt ein Centaur indes Depressionen wegen dieser inneren Zerrissenheit und zieht sich in die Einsamkeit seines Ateliers zurück, wo er dann über die Corona-Pandemie nachdenkt oder mit Freude und Hingabe Hölderlin liest, der sehr richtig schrieb: „Jason, Chirons / Schüler, in Megaras Felsenhöhlen und / Im zitternden Regen der Grotte bildet sich / Als auf dem wohlbestimmten Saitenspiel ein Menschenbild / Aus Eindrücken des Walds…“

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„Jede Kunst erfordert ein ganzes Menschenleben.“

„O ewiges Geheimnis! / Was wir sind und suchen, / Können wir nicht finden, / Was wir finden, sind wir nicht.“