Reisen (ver)bildet

Jeder hat so seine eigenen Vorstellungen vom Reisen. Für den einen ist der Gang in die Küche oder das Schlafzimmer schon ein wildes Abenteuer. Für einen anderen muss es schon eher die tiefste Sahara sein, um sein Glück zu finden. Wegen mir. Sehen Sie, Kolumbus fand Amerika. Ich dagegen bin schon zufrieden, wenn ich spät abends eine Frikadelle im Kühlschrank entdecke. Die Geschmäcker sind nun einmal verschieden. Der eine nimmt ein Schiff. Ich dagegen nehme lieber Senf. Damit wir uns hier aber nicht falsch verstehen: Ich komme schon gerne mal irgendwo an. Das darf ich von mir schon behaupten. Aber so zwischen Punkt A und Punkt B – elendig verwaist – mit leeren oder vollen Koffern – herum zu gurken, das meine ich, das ist doch kein richtiges Leben. Früher, früher, ja, da hat man noch seine Großmutter besucht, die nicht weit entfernt im Nachbarstädtchen wohnte. Da konnte man noch ganz entspannt mit dem Fahrrad hin radeln. Aber heute? Da muss es schon New York sein. Oder der Kreml. Ich bitte Sie. Was sollte der schon zu bieten haben?

Bildschirmfoto 2015-07-25 um 13.04.09

(Wusste gar nicht, dass die dort auch einen Lift haben… Vielleicht schau ich mir demnächst auch noch das Feriendomizil New York an. Wenn die dort ein Zimmer für mich frei haben.)